27. April 2022 | 19-21 Uhr | Programmkino Ost, Dresden
Film und Filmgespräch. Tod Brownings „Freaks“ (1932)
Filmvorführung mit Filmgespräch
Tod Brownings „Freaks“ 1932 (ca. 60 min, Originalton mit deutschen Untertiteln) ist mehr als nur ein Film. Ein Jahr zuvor hatte der erfolgreiche Hollywood-Regisseur mit der Verfilmung von Dracula (1931) einen absoluten Blockbuster geschaffen. Ein Erfolg, an den die Filmproduktionsgesellschaft MGM mit „Freaks“ anknüpfen wollte, zudem sich das Motiv des Schreckens mehr und mehr zum Publikumsgaranten etablierte. Doch wie die Rezeptionsgeschichte zeigt, berührt Tod Brownings „Freaks“ einen empfindlichen Punkt: Die Darstellung von Körpern mit unterschiedlichen Bedingungen bzw. die Repräsentation von vermeintlichen Monstern für einen Horrorfilm durch Schauspieler*innen, die „echte“ körperliche oder mentale Einschränkungen oder Besonderheiten aufweisen, ist überaus ungewöhnlich und wird zudem noch durch die Anzahl solcher Schauspieler*innen verstärkt. Dem Film wird aufgrund seiner ungewöhnlichen Darsteller*innen eine Realitätsnähe bescheinigt, die dem Publikum so nah und grausam erscheint, dass der Film stark zensiert, gekürzt oder gar gänzlich verboten wurde. Bis heute wird in vielen Foren und in der Forschung darüber spekuliert, was nicht mehr zu sehen ist und wie jene angeblich ein Drittel längere Originalfassung ausgesehen hat.
Kooperationspartner
- Servicestelle Inklusion im Kulturbereich
- Koordinierungsstelle Chancengleichheit Sachsen
- Programmkino Ost Dresden
Programm
19:00 Uhr – Einführung in den Film (Anna Drum)
19:10 Uhr – Filmvorführung – Tod Brownings „Freaks“ (1932)
20:10 Uhr – Impuls (Anna Drum) mit anschließendem Filmgespräch
21:00 Uhr – Ende
Referentin
Anna Drum ist Mitarbeiterin an der TU Dresden im Bereich Diversity. Sie promoviert über die Bedeutung der Größendifferenz in Tod Brownings Film „Freaks“
Audiodeskription
Für die Filmvorführung wurde im Auftrag der Servicestelle Inklusion im Kulturbereich und der Koordinierungsstelle Chancengleichheit Sachsen eine Audiodeskription erstellt, die frei zugänglich über die App Greta genutzt werden kann.
Perspektive Inklusion!
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Reihe Perspektive Inklusion! statt. Die Reihe stellt Akteur*innen des sächsischen Kultur- und Hochschulbereichs vor und setzt sich mit der Frage auseinander, wie Inklusion im Kontext von Kunst und Kultur realisiert werden kann.
Perspektive Inklusion! ist eine Veranstaltungsreihe des Runden Tisches für Künstler*innen und Kulturschaffende mit Behinderung und chronischen Krankheiten und wird in Kooperation mit der Koordinierungsstelle Chancengleichheit Sachsen und der Servicestelle Inklusion im Kulturbereich realisiert.