– Anna Drum

SchauLust – Ich kann nicht nicht schauen

Das Medium Film galt in seinen Anfängen als ein „aufsehenerregendes“ Medium, ein Zirkus-ähnliches Spektakel, das vor allem eine Schaulust bedienen sollte, die wiederum auf etwas verweist, das womöglich nicht zum Betrachten vorgesehen war. Neugier kann allerdings so überwältigend sein, dass Wegschauen kaum möglich ist. Tod Brownings Filmklassiker Freaks (1932) verweist auf eine Zeit der Schaulust und ist wiederum selbst mit dem Vorwurf der Schaulust als Missbrauch konfrontiert, und wirft damit Fragen der Bildinszenierung und deren Machtstrukturen auf. Dieser Beitrag widmet sich Fragen um Bildinszenierung, Voyeurismus und Schaulust (Skopophilie), denn die Art, wie wir auf etwas schauen, ist Ausdruck davon, wie wir etwas bewerten.

 

 

 

Portraitzeichnung der Referentin.

Anna Drum ist Mitarbeiterin des Diversity Managements an der Technischen Universität Dresden. Sie promoviert am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden über Tod Brownings Kultfilm „Freaks“. Die Darstellung und Inszenierung von Behinderung stellen dabei einen wesentlichen Forschungsschwerpunkt dar.