– Live dabei barrierefrei!

Live dabei barrierefrei!

Datum
21.9.2021 16:00 Uhr - 21:30 Uhr
Ort
online
Anbieter
Familia*Futura
Anmeldung An der Termin „Live dabei barrierefrei!” (extern)

Live dabei barrierefrei!

Eine Online-Veranstaltungsreihe zu digitaler, barrierefreier und intersektionaler Kulturarbeit

Der Tag widmet sich der Frage, wie wir zusammen Kunst machen wollen. Vier Künstler*innen teilen ihre Arbeit mit uns und gemeinsam sprechen wir darüber, wie sich künstlerische Praxis verändern muss, damit sie allen Menschen zugänglich ist. Wie können künstlerische Perspektiven diverser werden? Wie können Kunstproduktion und -rezeption inklusiver werden?

Was sind eigentlich Barrieren – und wen betreffen sie? Welche Barriere gibt es online, welche bei Präsenzveranstaltungen? Und wie können wir sie abbauen? Live dabei barrierefrei! ist eine Online-Veranstaltungsreihe, die die Grenzen und Chancen digitaler Veranstaltungsformate erkundet. Die Veranstaltungen richten sich an alle interessierten Kulturschaffenden, die ihre Online-Veranstaltungen partizipativer gestalten, Barrieren in ihren eigenen Arbeitsprozessen abbauen wollen oder die andere in diesen Vorhaben unterstützen wollen.

Was sind Barrieren? Eine Treppe kann für eine Person, die im Rollstuhl sitzt, eine Barriere sein. Aber auch ein verschachtelter Satzbau kann eine Barriere sein, die Menschen von der Teilhabe ausschließt. Barrieren verstehen wir also als etwas, das Menschen an der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben behindert. Barrierefreiheit verstehen wir als Möglichkeit aller zur Teilhabe an allen Lebensbereichen. Dieser umfassende Zugang ist leider nicht gegeben, auch nicht im Bereich der Künste. Sowohl bei der Rezeption als auch bei der Produktion von beispielsweise einem Theaterstück gibt es sehr viele verschiedene Barrieren.

Um Barrieren abzubauen, müssen wir sie zunächst erkennen lernen. Verschiedene Menschen sind von verschiedenen Barrieren betroffen. Für eine Person, die nicht oder schlecht sehen kann, bestehen andere Barrieren als für eine Person, die auf Grund ihres Erscheinungsbildes, ihrer sozialen Herkunft, Hautfarbe oder Geschlechtsidentät abgewertet und ausgegrenzt wird. Der Ausschluss von Personen oder Personengruppen aus bestimmten gesellschaftlichen Lebensbereichen ist Diskriminierung. Manchmal fallen auch mehrere Diskriminierungen zusammen. Das Zusammendenken verschiedener Diskriminierungsformen nennen wir Intersektionalität. Nicht alle Menschen sind gleich stark von Barrieren betroffen. Keine oder kaum Barrieren zu kennen bedeutet, privilegiert zu sein.

Wer organisiert die Veranstaltungsreihe zu Barrierefreiheit? Wir sind das Team von Familia*Futura, ein Festival für Familien-Utopien. Wir sind vier einzelselbstständige, weiße, mehrheitlich queere Personen ohne Behinderungen. Aufgrund unserer eigenen Privilegien wissen wir vieles nicht und machen Fehler im Umgang mit Menschen, die mehr oder andere Diskriminierung erfahren. Auch der Anspruch, unsere Arbeit intersektional zu gestalten, stellt für uns immer wieder eine Herausforderung dar. Darum bitten wir um eure Rückmeldungen, wenn euch solche Fehler und Unachtsamkeit auffallen.

 

Kunst fühlen: Vortrag und Gespräch mit Katrin Dinges (sie)

Datum: 21.09.2021 | Uhrzeit: 16:00-17:00 Uhr | Format: Künstlerischer Beitrag | Mit: Katrin Dinges (sie)

Katrin Dinges ist Lyrikerin und Essayistin und arbeitet freiberuflich als inklusive Kunst- und Kulturvermittlerin mit einem Schwerpunkt auf haptischer Kunst – also alles was sich fühlen lässt. Sie behandelt u.a. die Themen Barrierefreiheit und Taubblindheit, zeitgenössischen Tanz, schreibt Texte über das Lormen-Alphabeth und spricht über Familie und Beziehungen, Freundschaft und Verbundenheit.
Katrin zeigt uns Auszüge aus ihrer Arbeit und spricht mit uns über selbstbewusstes Anderssein und Auswege aus dem schmalen Normkorridor, in den nur sehr wenige Menschen hineinzupassen scheinen – innerhalb und jenseits der Kunst.

 

Entwürfe unserer Körper: Live-Zeichnung und Gespräch mit Lena Dirscherl (xier / they / sie)

Datum: 21.09.2021 | Uhrzeit: 17:00-18:30 Uhr | Format: Künstlerischer Beitrag | Mit: Lena Dirscherl (xier / they / sie)

Mit Lena Dirscherl erkunden wir die Möglichkeiten, Figuren abwechslungsreicher zu gestalten. Während Lena eine Live-Zeichnung anfertigt, sprechen wir mit ihr über ihre Arbeit als Illustrator*in und wie sie Diversität & Intersektionalität in ihren Instagram-Werken darstellt. Natürlich kann das Publikum jederzeit eigene Fragen stellen, die Lena sehr gerne beantworten wird.
Lena Dirscherl arbeitet freiberuflich in den Bereichen Illustration, Comic und Sensitivity Reading. Seit 2016 postet sie unter dem Namen BoPoLena jede Woche eine Body Positivity Illustration auf Instagram. Mittlerweile folgen ihrem Account über 20.000 Menschen. Bei Illustrationsaufträgen achtet Lena sehr auf Intersektionalität und versucht Kund*innen in diese Richtung zu sensibilisieren und zu beraten. Lena ist pansexuell und nicht-binär.

 

Fragmente unserer Selbste: Gespräch mit Addae Birk Schinauer (sie/er/_) und Tristan Marie Biallas (nin)

Datum: 21.09.2021 | Uhrzeit: 20:00-21:30 Uhr | Format: Künstlerischer Beitrag | Mit: Addae Birk Schinauer (sie/er/_)Tristan Marie Biallas (nin)

Tristan Marie Biallas benutzt für sich das Pronomen nin. Nin sucht nach Strukturen, die ermächtigen. Diese Suche gestaltet nin alleine und mit anderen Menschen gemeinsam – künstlerisch und aktivistisch.
Zum Beispiel gemeinsam mit Addae Birk Schinauer. Sie benutzt abwechselnd die Pronomen sie, er oder _ kein Pronomen. In seiner Arbeit macht er auf Absurditäten und gewaltvolle Hindernisse aufmerksam, die einem gleichgestellten Leben im Weg stehen. Addae arbeitet oft intuitiv, spielerisch und erspürt Formen und Strategien der Selbstwirksamkeit. Die Fotografie-Serie „Panorama-Selfies“ und die Soundarbeit „Neue Aufnahme 16“, welche Addae vorstellen wird, sind eine Selbstreflexion über Be_hinderung und chronische Schmerzen und die Verarbeitung davon.