Beratung von Migrant:innen mit Behinderung
Seit Jahrzehnten ist die Zuwanderung von Migrant:innen nach Deutschland eine Realität. Es sind Zuwanderergruppen, die aus EU-Staaten oder aus anderen Ländern einwandern, um eine Beschäftigung, eine Ausbildung oder ein Studium aufzunehmen oder aber als nachgezogene Familienangehörige nach Deutschland kommen. Geflüchtete sind aufgrund der Krisensituation in diversen Regionen der Welt inzwischen fester Bestandteil der Zugewanderten.
Die Lebenslage von Menschen, die einen Migrationshintergrund und eine Behinderung haben, ist in der Debatte um die richtigen Konzepte zu sozialer Versorgung und gesellschaftlicher Teilhabe bislang kaum thematisiert worden. Bis heute liegen keine verlässlichen Daten zur Zahl der in Deutschland lebenden Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit und einer Behinderung vor, dies gilt auch für Geflüchtete. Erst allmählich kommen jedoch aus der Praxis der Behinderten- sowie der Migrationssozialarbeit Problemanzeigen zu den Auswirkungen einer unzureichenden Versorgung und rechtlicher Ausschlüsse von Sozialleistungen sowie zu den Versorgungsbedarfen der verschiedenen Teilgruppen von Migrant:innen in den Blickpunkt der öffentlichen Diskussion. Dabei zeigen sich erhebliche Informationsdefizite auf Seiten der Institutionen in den Feldern der Migrations- und Flüchtlingsarbeit sowie in der Behindertenhilfe, die überwiegend in voneinander getrennten Versorgungs- und Kooperationsstrukturen tätig sind.
Da der Zugang zu Leistungen für Migrant:innen sowie explizit auch für Geflüchtete im Schnittpunkt des Aufenthalts- und Behindertenrechts geregelt ist, und somit Kenntnisse zu beiden Rechtsgebieten erforderlich sind, soll dieser Beratungsleitfaden den Einstieg in die Thematik erleichtern und einen Überblick über sozialrechtliche Leistungen für die verschiedenen Migrant:innengruppen ermöglichen. Denn Zugewanderte mit einer Behinderung – aus EU-Ländern oder sogenannten Drittstaaten – brauchen Unterstützung, damit Teilhaberechte im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention sowie Europäischer Richtlinien verbessert gewährt werden und Chancengleichheit gefördert wird.
Der Leitfaden vermittelt einen Überblick, welche Rechte Migrant:innen mit einer Behinderung haben. Dabei geht es um Asylsuchende, Geflüchtete und andere Drittstaatsangehörige sowie Unionsbürger:innen mit und ohne materiellem Aufenthaltsrecht. Im Fokus stehen insbesondere Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, zur Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft sowie zur Pflege und Hinweise zum Erhalt eines Schwerbehindertenausweises.
Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück und die Passage gGmbH haben den Leitfaden gemeinsam herausgebracht. Autorinnen sind Dr. Barbara Weiser und Maren Gag.
Weitere Beiträge der Kategorie Antidiskriminierung von Menschen mit Behinderung
Foto-Kampagne
vibe. zuhören | aktiv werden | online! ADB Sachsen startet Foto-Kampagne zu Diskriminierung von Menschen mit Behinderung in Sachsen.
Mehr lesen über „Foto-Kampagne”Stärkere Förderung von barrierefreier Kunst, Wissenschaft und Kultur
Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt Bund und Ländern, die Übertragung von Literatur, Kunst und Wissenschaft in barrierefreie Formate wie Brailleschrift, Großdruck oder Hörbuch stärker öffentlich zu fördern. Ebenso sollten sie Bibliotheken und Bildungseinrichtungen mehr Mittel für den Ausbau ihrer Barrierefreiheit zur Verfügung stellen. Bislang haben blinde, seh- und lesebehinderte Menschen in Deutschland Zugang zu […]
Mehr lesen über „Stärkere Förderung von barrierefreier Kunst, Wissenschaft und Kultur”Weitere Beiträge der Kategorie Handbuch / Leitfäden
Posten auf Social Media
Leitfaden für barrierefreies Posten auf Social Media von TU Dortmund und Zentrum für Hochschulbildung veröffentlicht.
Mehr lesen über „Posten auf Social Media”Forschungsergebnisse zur Anwendung von Leichter Sprache
Die Publikation überprüft die aktuelle Praxis rund um das Thema Leichte Sprache und stellt allen, die mit Leichter Sprache arbeiten (wollen) neuste Erkenntnisse einschließlich praktischer Empfehlungen zur Verfügung. Das Projekt beschäftigte sich mit folgenden Fragen: Ist „Leichte Sprache“ wirklich gut verständlich? Für wen ist sie verständlich und was ist eigentlich ‚gute‘ „Leichte Sprache“? Was funktioniert […]
Mehr lesen über „Forschungsergebnisse zur Anwendung von Leichter Sprache”